Gegen das Aufmucken mahnt die Kirche wohlgefällig - und die Leute, welche im Internet sich empören, sind nicht die Guten - sind nur eine „Empörungskultur“, die es zu meiden gibt. Bleibt blind - taub - und stumm, Ihr willigen Schafe alle, die Ihr uns noch anhört...
Während also die Kirche meint, dass gegen die Ungerechtigkeiten, gegen das Aufkommen der modernen Form von Sklavenstaaten, gegen das Elend und Leiden der Welt eben - gegen Hass und Gewalt mehr Mut nötig sei, was nicht ganz falsch ist - wird das alles von anderen abgefordert. Die Kirche selber hat ja in der heutigen Zeit ihren Platz in den geschützten Winkeln dieses Staates - der westlichen Welt allgemein.
Während in vollem Ornat der heiligen Mutter Ecclesia die zunehmende Verarmung der Massen angeprangert wird, stört es wenig, wenn die Andersgläubigen irgendwo auf dieser Erde gefoltert und abgeschlachtet werden.
Wo ist jene Auferstehung mit dem Mut jener Verzweiflung, die keine Gewalt und Willkür mehr dulden und mitansehen will?
Wer fordert sollte dies auch mit aller Konsequenz vorleben.
http://www.tagesschau.de/inland/ostern192.html
Gespräche in der realen Welt sind selten geworden - jene Gespräche mit Tiefgang und Gehalt. Während ein Herr Grass wegen seines hingerotzten, dichterisch nur angehauchten Altersergusses nicht mehr überall hinreisen darf, haben andere von ihm zu viel erwartet. Das gibt sein Alter nicht mehr her, während das Holzschnittartige seiner Dichtkunst in noch gröberen Teilen erhalten blieb.
Aber, Gnade gibt es nicht, stellte ja schon mal in anderem Zusammenhang ein Herr Wolfssohn fest. Gnade steht alleine Gott zu - durch Religion und Kultur bedingt, alles andere sei Ketzerei, meinte Wolfssohn.
Daei hat er eine Hälfte der Angelegenheit vergessen: Wer die Gnade einem Gott überlassen will, der muss ihm auch das Gericht überlassen, allerdings ohne sich selber einzumischen,- ohne etwas selber deuteln und regeln zu wollen.
Denn, wer die Gnade allein nur Gott überlassen will, der muss auch das Urteil insgesamt diesem Gott anvertrauen, ob das nun etwas bringt nach menschlichem Ermessen, oder nicht.
Das würde nicht funktionieren? --- Hm, also dann muss sich der Mensch auch um die Gnade kümmern, wenn er sich anmasst, diesem Gott das Richten zu entwenden. Das ist die andere Seite der Medaille, die nur ungern betrachtet wird von Menschen wie Wolfssohn.
http://duckhome.de/tb/archives/10006-Wolffsohn-bellt-mutig-zu-Grass-hinter-seinen-Schutzzaeunen-hervor.html
Ein Blogger-Kollege beschreibt sein Ostern so:
Immerhin ein Gespräch
Labels: Gesellschaft, Hartz IV
von Volker
Ich bekam gestern Besuch und wir sprachen ein wenig über Politik, über Zustände, die unser tägliches Leben bestimmen, uns bestimmen, über Steuer, die Reiche nicht mehr leisten müssen, über zunehmende Armut und Billiglöhner, über die Gefahr eines neuen Weltkriegs, darüber, dass sich ein griechischer Rentner aus Protest öffentlich erschossen hatte, über steigende Selbstmordraten und Obdachlosigkeit in Griechenland, über Almosenempfänger bei uns, weit unterhalb der statistischen Armutsgrenze, und das wir dahingehend manipuliert werden, in den Verbrechen der Politik noch einen abverlangten Sinn zu sehen.
Wie es mir gelänge, mich mit 130 Euro an frei verfügbarem Essensgeld im Monat noch sicher auf den Beinen halten zu können, und, was wäre wenn? ..
Nun ja, über das Wenn darf ich mir nicht allzu große Gedanken machen, ohne mich durch diese Wenn-Fragen systematisch in den Wahnsinn zu treiben.
Eigentlich nicht zu schaffen, nur der krampfhafte Versuch des Überlebens, was ich somit auch nicht mehr als Leben bezeichnen kann, eher als versuchter Totschlag unter staatlicher Aufsicht, damit ich möglichst effektiv vor der drohenden Altersarmut bewahrt werde.
Der Gesellschaft nicht mehr zur Last fallen, die Armut am Fließband produziert und gleichzeitig für die zugehörige Entsorgung der Nichtverwertbaren sorgt.
Nicht sehr erheiternd, aber immerhin ein Gespräch, das ich so nicht jeden Tag führen kann, weil es viele von uns einfach nicht mehr interessiert, was ihre Mitmenschen zu sagen haben.
Und wie es ihnen ergeht, mitten unter uns.
http://frei-blog.blogspot.de/2012/04/immerhin-ein-gesprach.html
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